Fr., 13. September 2024
Fiumicina Festival - Tag 1
Gemeinsam mit Fürsorge für die öffentliche Sphäre
Ort Talferwiese, in der Nähe von Talferbrücke, Bozen
Zeit 13 Uhr
Von Freitag bis Sonntag, 13. bis 15. September, präsentiert Lungomare das Festival Drei Tage am Fluss von Fiumicina. Eine offene Küche am Fluss, ein Projekt realisiert von Johanna Dehio, Mascha Fehse und Johanna Padge für FLUX – Aktionen und Raumerkundungen entlang der Flüsse, ein mehrjähriges Programm, das die Flusslandschaften Bozens aus künstlerischen, kulturellen und ökologischen Perspektiven beobachtet und aktiviert.
Das Festival Fiumicina. Drei Tage am Fluss lädt Menschen ein, die einzigartige Erfahrung des gemeinsamen Kochens im öffentlichen Raum zu teilen, wobei ausschließlich Solarenergie als Kochquelle genutzt wird. Während des Sonnenhöchststandes – zwischen 11 und 16 Uhr – können Besucher*innen je nach Stand der Sonnenuhr und dank der Anleitung durch die Initiatorinnen des Projekts und täglich wechselnder Kochgruppen ad hoc-Rezepte kochen lernen. Im Anschluss finden zwei Treffen mit Gästen und Expert*innen statt, bei denen über Kochen, Flüsse, Solarenergie, den öffentlichen Raum und Gemeingüter diskutiert wird, begleitet von selbstgekochten Verkostungen und Konzerten.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Regionalentwicklung der EURAC Research wird Fiumicina durch einen partizipativen Prozess verbessert, um ein zukünftiges Managementmodell zu entwerfen und zu gestalten.
::: SAVE THE DATE :::
Fiumicina Festival
13. — 15.09.2024
Talferwiese, in der Nähe von Ponte Talvera, Bozen
Die Veranstaltung ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Nachstehend finden Sie das detaillierte Programm für Freitag:
::: Gemeinsam mit Fürsorge für die öffentliche Sphäre :::
Freitag, 13. September
Küchen sind Orte, an denen Zutaten und Menschen zusammentreffen, wo Raum entsteht für Dialog und Fürsorge. In der Küche manifestiert sich ganz konkret und sinnlich unsere Lebensweise: was wir essen, für wen wir Essen zubereiten und mit wem wir unsere Mahlzeiten teilen. Aber was geschieht, wenn der Akt des Kochens von der privaten in die öffentliche Dimension übergeht?
13.00 – 16.00 Uhr
Transformative Buffet
Fiumicina lädt zum Workshop Solarkochen mit der Künstlerin Irene Lucas ein
17.00 Uhr
Präsentation der Rezepte und Verkostung
17.30 Uhr
Dialog zwischen dem Fluss und dem Kontrabass
River Concert mit Marco Stagni
18.00 Uhr
Gemeinsam mit Fürsorge für die öffentliche Sphäre – öffentliches Gespräch
Johanna Dehio (Designer), Francesca Gotti (Architektin), Hilary Solly (Anthropologin), Pasquale Bonasora (Präsident Labsus), Andrea Perini (Kulturdesignerin und Mitbegründer von MadreProject, Terzo Paesaggio)
19.00 Uhr
Dialog zwischen dem Fluss und dem Kontrabas
River Concert mit Marco Stagni
Workshop für Solar-Kochen
Irene Lucas ist eine bildende Künstlerin, die Wissenschaft, Kunst und Technologie miteinander verwebt, indem sie die Schnittstellen der kritischen, künstlerischen Praxis erforscht und Methoden aus der Natur, Kunst und spielerischen Pädagogik integriert. Zusammenarbeiten mit dem Künstler Christoph Euler, mit dem sie die Projekte Expanded Garden (FLUCC, Wien, 2023) und Corridor Breaks (Manifesta 8, Murcia, 2010) realisiert hat. Sie ist Gründerin der Solarmanufaktur und des Kunstraums toZOMIA in Wien, der seit 2019 aktiv ist.
Öffentliches Gespräch
Francesca Gotti ist Architektin und Forscherin, die sich mit Praktiken der räumlichen Selbstproduktion und der gemeinsamen Verwaltung beschäftigt und diese durch Simulationen sowie kollektive, performative Aktionen reflektiert. Seit 2015 koordiniert sie Initiativen zur kollektiven Wiederverwendung urbaner Gemeingüter in der Stadt Bergamo und arbeitet an ähnlichen Projekten in anderen Regionen Italiens. Zwischen 2019 und 2022 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Politecnico di Milano für das europäische Projekt En/counter/points, das sich mit der Wiederbelebung vernachlässigter städtischer Räume beschäftigt. Im Rahmen dieses Projekts war sie Co-Autorin des Buches The Design of Tactics (DPR Barcelona, 2022). Derzeit promoviert sie am Politecnico di Milano, sie untersucht die Rolle der Architektur und Architekt*innen in Projekten der Autonomie und des Empowerments in Kontexten, die im Süden Europas von sozialen Ungleichheiten betroffen sind. Seit 2021 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Studios Neotopia unter der Leitung von Léopold Banchini an der Akademie USI in Mendrisio.
Hilary Solly ist Sozialanthropologin, sie studierte an der Universität Manchester, Großbritannien (Master) und an der Freien Universität Brüssel, Belgien (PhD). 2007 zog sie nach Bozen und arbeitete über 10 Jahren mit dem Verein Donne Nissà zusammen. Die Organisation richtet sich mit ihren zahlreichen Projekten an Migrantinnen und ihre Familien. 2010 gründete sie gemeinsam mit Nissà die Gemeinschaftsgärten Semirurali. 2015 rief sie das Projekt CucinaCultura ins Leben, um über die unterschiedlichen Küchen Kulturvielfalt zu vermitteln. Derzeit arbeitet sie als Sozialanthropologie an der Freien Universität Bozen.
Pasquale Bonasora ist Präsident des Labsus – Laboratorio per la sussidiarietà APS, einer im Jahr 2005 gegründeten Forschungseinrichtung, die Studien zum Prinzip der Subsidiarität fördert. Seit 2014 ist er Mitglied des Vorstandes, Regionalkoordinator für Apulien und die südlichen Regionen Italiens und Mitglied des Redaktionsteams der Online-Zeitschrift, für die er bis 2021 als Chefredakteur der Rubrik Patti di collaborazione tätig war. Als Experte für die Gestaltung von Prozessen zur Aktivierung der Bürger*innen für die Entwicklung von Kooperationsvereinbarungen ist er Berater und Trainer für öffentliche, private und gemeinnützige Einrichtungen in den Bereichen gemeinsame Verwaltung und Pflege von Gemeingütern. Er hat in ganz Italien die Einführung eines Regelwerks für die gemeinsame Verwaltung und Co-Entwicklung von Kooperationsvereinbarungen koordiniert.
Andrea Perini ist Mitbegründerin von Terzo Paesaggio, einer Organisation, die sich zwischen künstlerischer Produktion und Kuration mit der Entwicklung kultureller Praktiken der Stadtregeneration beschäftigt. Die Organisation konzentriert sich auf partizipatorische Kunst, Architektur- und Landschaftsprojekte, die Wiederverwendung von Räumen und brachliegenden öffentlichen Gütern, regenerative Landwirtschaft, nicht-formale Bildung sowie die Belebung von Gemeinschaften.
Mitbegründer von MadreProject, Scuola del Pane e dei Luoghi.
River Concert
Marco Stagni, als Sohn eines Musikers, näherte sich der Musik erst mit etwa 18 Jahren und machte seine ersten Schritte im Bereich Punk. Mit der Zeit entwickelt er eine Leidenschaft für andere musikalische Formen und schließt das Studium Jazzkontrabass am Konservatorium in Trient ab. Im Sommer 2008 verbringt er Zeit in Havanna, um sein Wissen über kubanische traditionelle und zeitgenössische Musik zu vertiefen, er studierte bei Roberto Martinez und Adrian Guerra.
Im Laufe der Jahre hat er mit vielen Musiker*innen unterschiedlichster Genres zusammengearbeitet und an Aufnahmen von mehr als dreißig Alben teilgenommen. Er trat in Italien, Deutschland, Brasilien, den USA, Frankreich, Österreich, Marokko, der Schweiz, Spanien, Bosnien, Dänemark, England, Kuba, den Niederlanden, Südafrika und Belgien auf und spielte u.a. im Konzertsaal Bataclan und im Café de la Danse in Paris, im Paradiso in Amsterdam, Parlament in Wien, Porgy and Bess in Wien und im Vortex Jazz Club in London.
Er ist Mitglied der Euregio Jazzwerkstatt, ein Musiker*innen-Kollektiv (Österreich-Italien-Schweiz), das vom Südtirol Jazzfestival Alto Adige gegründet und gefördert wird.