Ort Eisackufer

Zeit 21 – 6.30 Uhr

Im Rahmen der Bolzano Art Weeks, präsentiert Lungomare die Flux Kinooo Night, kuratiert von Emanuele Vernillo, Georg Zeller und Daniel Mazza. Ab 21 Uhr, eine ganze Nacht lang mit Filme! Von Italien bis Asien hin zu lateinamerikanischen Landschaften erzählen Autoren- und Kurzfilme von Landschaften, Schönheiten sowie sozialen und politischen Kontexten, fernab der großen Kinoleinwand, die hier aus den Flussgewässern emporragt. Zu den gezeigten Filmen gehören A River Runs, Turns, Erases, Replaces von Shengze Zhu, Becoming Alluvium von Thao Nguyễn Phan und Angeschwemmt von Nikolaus Geyrhalter.

 

Eröffnungs-Gast ist Regisseur Angelo Loy mit seinem zwanzigjährigen Projekt über den Tiber, während Karin Nagakawa zum großen Finale bei Tagesanbruch eine Improvisation für Koto 25 Strings präsentiert.

 

Nachstehend finden Sie das detaillierte Programm.

 

Programm realisiert in Zusammenarbeit mit FAS – Film Association South Tyrol. Es sind Kopfhörerhören vorgesehen (Ausleihe gegen Vorlage eines Dokuments). Das Publikum wird gebeten, sich für die Nacht mit Schlafsack, Kissen, Taschenlampen und Proviant auszurüsten. Bar und Proviant bis Mitternacht. Bei Regen werden die Veranstaltungen auf ein noch zu bestimmendes Datum verschoben.

21 Uhr
Ligne Noire von Francesca Scalisi und Mark Olexa
(Schweiz, 2017, 10’)

 

Eine in trüben Gewässern fischende Frau, eine leidende Natur, der gebrochene Gesang des Muezzins – alle verbunden durch eine dünne schwarze Linie.

 

21:30 Uhr
Il Tevere e i suoi pescatori nel cinema di Angelo Loy
(Italien, 60′)

Regiegespräch mit unveröffentlichten Einblicken in ein Filmprojekt über den Fluss Tiber von 2000 bis heute

 

Zwischen 1999 und 2000 drehte Angelo Loy den Dokumentarfilm Fiumaroli, in dem er die Geschichten zweier Familien – der Rosci‘s und der Ciccioni‘s – erzählt, Aalfischer im städtischen Abschnitt des Tibers. 1999 wusste Loy noch nicht, dass er auch in den folgenden zwei Jahrzehnten Kontakt zu den Familien haben und sie filmen würde. Er wusste auch nicht, dass er dank dieser Begegnung seine Karriere als Biologe aufgeben und sich dem Dokumentarfilm widmen würde.
Doch was sollte mit all dem gefilmten Material geschehen? Im Laufe der Jahre hat Angelo Loy verschiedene Schnittversionen angefertigt, um dem langen Weg einen Sinn zu geben, und es gelang ihm, diesen erst abzuschließen, als er schließlich das Gefühl hatte, im Schnitt die ganze Emotion dieser Erfahrung ausdrücken zu können.

 

23 Uhr

A River Runs, Turns, Erases, Replaces von Shengze Zhu
(China, 2021, 87’, Original Version / sub. eng)

 

Ein Porträt der städtischen Räume entlang des Flusses Jangtse in der Stadt Wuhan. Eine fesselnde kollektive Bühne, auf der Menschen sich auf unterschiedliche Weise präsentieren: Einige tanzen, singen, schwimmen, andere schaufeln, schweißen und hämmern. Eine sich ständig verändernde Landschaft, die von der Natur geformt und von dröhnenden Maschinen und wachsenden Infrastrukturen dramatisch umgestaltet wird. Wo Wünsche wahr werden. Wo Erinnerungen gespeichert sind. Ein verlorener Ort.

 

00:45 Uhr
Becoming Alluvium von Thao Nguyễn Phan
(Vietnam, 2019, 16’, Original Version / sub. ita/eng)

 

Becoming Alluvium erzählt in drei Kapiteln Geschichten von Zerstörung, Wiedergeburt und Erneuerung, mit Blick auf das Gezeitenverhalten des Flusses Mekong, der Tibet, China, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam durchquert.

 

Water / Bodies – Tigre Delta von Roberto Niño Betancourt
(Argentinien, 2023, 5’, Original Version. / sub. eng)

 

Eine kontemplative Erkundung der vielfältigen Ebenen des Lebens im Flusssystem des Tigre in Argentinien, wo sich die Flüsse Paraná und La Plata treffen. Jeder Wassertropfen enthält komplexe, sich ständig verändernde Universen. Während der Fluss fließt, hebt sein stetiger Bewegungszustand die harmonische Beziehung zwischen der Landschaft, den verschiedenen Arten, die sie bewohnen, und ihren unterschiedlichen Perspektiven hervor.

 

1:30 Uhr
El abrazo de la serpiente von Ciro Guerra
(Kolumbien/Venezuela/Argentinien, 2015, 125’, Original Version / sub. ita)

 

Die Geschichte der Beziehung zwischen Karamakate, einem amazonischen Schamanen und letzten Überlebenden seines Volkes, und zwei Wissenschaftlern, die vierzig Jahre lang zusammenarbeiten, um im Amazonasgebiet nach einer heiligen Heilpflanze zu suchen.

 

4 Uhr
A Day on the Drina von Ines Tanović
(Bosnien und Herzegowina, 2011, 17′, Original Version / sub. eng.)

 

Ein langer Sommertag am Fluss Drina… Es könnte wie ein ruhiges Picknick erscheinen… Und es wäre es auch, wenn sich der Fluss nicht in sein Bett zurückgezogen hätte…

 

4:30 Uhr
Angeschwemmt von Nikolaus Geyrhalter
(Österreich, 1994, 86’, eng)

 

Fischer und Friedhofwärter, buddhistische Mönche, Donauinselkleingärtner, gestrandete Frachter, Sandler und Soldaten. Sie alle verbindet der große Strom, gegen den sie schwimmen. Von all diesen Gesichtern, Geschichten und Sehnsüchten erzählt dieser Film; in ruhigen Bildern wird von den unzähligen Wasserleichen, die auf dem Alberner „Friedhof der Namenlosen“ begraben sind, ebenso erzählt wie von dem rumänischen Frachter, der mit seiner Frau nun schon bald ein Jahr in Wien auf seinem Schlepper festsitzt, weil die Donaublockade im ehemaligen Jugoslawien seine Heimreise verhindert.

 

6:30 Uhr
Improvisation für Koto 25 Strings
Bei Sonnenaufgang erfolgt das große Finale mit Frühstück und musikalischer Performance von Karin Nagakawa