Torno indietro un attimo ist ein Projekt des Künstlers Antonio Rovaldi, das im Rahmen von FLUX – Aktionen und Raumerkundungen entlang der Flüsse realisiert wurde.

 

Es zeigt den künstlerischen Streifzug von Antonio Rovaldi entlang des Flusses Etsch, von seinem Ursprung am Reschenpass bis zur Mündung ins Adriatische Meer bei Rosalina Mare. Der Künstler durchwandert die Flusslandschaften der Etsch, er vermisst sie über die Bewegung, um sie zu verstehen und zu lesen, wobei sich die Perspektiven auf die Landschaft konstant zwischen Vertikalität und Horizontalität bewegen.

Die punktuelle Beobachtung wird auf den Fluss als Ganzes ausgedehnt und beschreibt ihn als erweitertes territoriales System mit vielfältigen Formen und Beziehungen zu seinen umliegenden Ausuferungen. Antonio Rovaldi betrachtet den Fluss aus verschiedenen Blickwinkeln, von vorne, von hinten, von der Seite und mit dem Adlerauge von oben. Er sucht nach Spuren im Sand, entlang der Ufer, an Felsen, die oberflächliche Andeutungen von etwas sind, das nicht mehr sichtbar ist. Was wir vom Fluss Etsch mit freiem Auge sehen, ist nur ein Bruchstück seiner Existenz und uralten Geschichte.

 

Aus dem Projekt entstand eine Ausstellung und begleitend dazu das Buch Morgen – Torno indietro un attimo. Ab 3. Juni erweitert sich das Projekt im Stadtraum von Bozen, es zeigt auf Plakatwänden Flussbilder aus anderen fotografischen Arbeiten des Künstlers Antonio Rovaldi, gefolgt von zwei Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit NICHE (Università Ca’ Foscari Venedig) und Grenze – Arsenali Fotografici Festival, Verona.

Die Austellung

Die Ausstellung

Die Fotoserie der Ausstellung Torno indietro un attimo besteht aus 37 Prints und einer umfangreichen Sammlung an Dias. Ihr Rhythmus ist nicht linear, sondern bringt eine Vielzahl von Sichtweisen zusammen mit Orten, persönlichen Erinnerungen, geologischen Epochen und Begegnungen mit Bewohner*innen, die in unterschiedlichen Geografien leben: von den Berglandschaften nächst der Quelle an der Grenze zwischen Italien und Österreich bis zur weiten Ebene des Veneto, wo das Licht wärmer wird und der Fluss sich sanft in seinen Schleifen bewegt, bis er die Weite des Horizonts im Adriatischen Meer erreicht.

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Foto Forum Bolzano

Der Künstler arbeitet mit einem erweiterten Landschaftsbegriff, dehnt ihn aus, lässt Einflüsse zu und grenzt Orte nicht ab. Entlang des Weges lässt er sich auf Begegnungen mit Menschen ein, die diese Landschaften bewohnen. Er legt Erzählungen, Orte und Erlebnisse übereinander, um Assoziationen, Gedanken, Bilder und Klänge in Verbindung zu bringen.

 

Ergänzend zu den Fotografien umfasst die Ausstellung das Video 20” Ich stehe vor oder neben dem Fluss, atme ein, den Rücken gerade, die Arme ausgestreckt, Adige 2023-24 und die Audioinstallation Ludwig.

Das Buch

Morgen – Torno indietro un attimo, erschienen bei Quodlibet, beinhaltet alle Fotografien des Künstlers Antonio Rovaldi zum Projekt mit einem Nachwort von Esther Kinsky, einer der bedeutendsten Autorinnen der zeitgenössischen Literatur, den Briefwechsel des Künstlers mit dem Geologen des MUSE in Trient, Marco Avanzini, und einen Text der beiden Kuratoren Angelika Burtscher und Daniele Lupo.

 

Zwei Schritte vor und einen zurück, im synkopierten Rhythmus folgen wir dem gesamten Verlauf des Flusses Etsch von der Quelle an der Grenze zwischen Italien und Österreich bis zur Mündung ins Adriatische Meer. Die hier enthaltene Abfolge von Bildern und Worten gibt die Fragmentierung des Flusses in seiner geografischen Komplexität wieder.

Öffentliche Plakatwände

Ab Juni ist Torno indietro un attimo auch auf Plakatwänden im Stadtraum Bozen zu sehen, es handelt sich um Flussbilder aus anderen fotografischen Projekten des Künstlers.

15.05–15.06.2024
Ausstellung

Antonio Rovaldi. Torno indietro un attimo
Kuratiert von Angelika Burtscher und Daniele Lupo
Foto Forum / Weggensteinstraße 3F, Bozen 

Di-Fr 15-19 Uhr; Sa 10-12 Uhr

 

Eröffnung: Dienstag 14. Mai, 19 Uhr
Gespräch zwischen Esther Kinsky und Antonio Rovaldi 

 

Finissage: Samstag, 8. Juni, 11 Uhr
Torno indietro un attimo
Führung durch die Ausstellung mit einem Gespräch
zwischen der Autorin Esther Kinsky und dem Künstler Antonio Rovaldi
Moderiert von den Projektkuratoren Angelika Burtscher, Daniele Lupo

Foto Forum / Weggensteinstraße 3F, Bozen

 

03–16.06.2024
Öffentliche Plakatwände, Bozen 

 

Montag, 24. Juni, 17 Uhr 

Öffentliche Präsentation

Ca’ Bottacin, NICHE (Università Ca’ Foscari Venedig)

 

14.09.2024 –15.10.2024
Installation
Torno indietro un attimo
Grenze–Arsenali Fotografici Festival, Verona 

 

Eröffnung: Samstag, 14. September, 16:30 Uhr

Antonio Rovaldi hat an der NABA in Mailand bei Hidetoshi Nagasawa und Mario Cresci studiert. Seitdem erforscht seine künstlerische Praxis die Wahrnehmung der Landscha_ durch Fotografie, Video, Skulptur und Klanginstalla&on.

Seine Recherche stützt sich o_ auf die direkte Erkundung von Orten, durch Spaziergänge und Residenzen.

 

Rovaldi wurde 1975 in Parma geboren und lebt heute in Mailand, wo er auch den von Künstlern betriebenen Raum Cler (@clerviapadova27) in seinem Atelier ini&iert hat, in dem er Dialoge mit den Prak&ken anderer Künstler schat.

 

Nach seinem Umzug nach New York zwischen 2006 und 2016 gewann er 2006 den New York Prize der Columbia University und war 2009 Ar&st in Residence am ISCP in Brooklyn. Zu seinen Veröffentlichungen gehören „Orizzonte in Italia“ (2015), eine fotografische Erkundung entlang aller italienischen Küsten, die mit dem Fahrrad zurückgelegt wurden, um die Horizontlinie einzufangen, und „The Sound of the Woodpecker Bill: New York City“ (2018), ein fotografischer Roman, der den Rändern der fünf Stadtbezirke von New York gewidmet ist und zwischen 2016 und 2018 zu Fuß erkundet wurden. 

Torno indietro un attimo wird unterstützt von Strategia Fotografia 2023, gefördert von der Direzione Generale Creatività Contemporanea des Ministero della Cultura, der Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige, der Stadt Bozen und in Zusammenarbeit mit NICHE, der Università Ca‘ Foscari Venezia und Grenze-Arsenali Fotografici, Verona, realisiert. Die Fotoserie wird Teil der Sammlung des MUSEION – Museo di arte moderna e contemporanea in Bozen.

Jahr

2023 – ongoing

Künstlerische Leitung

Angelika Burtscher, Daniele Lupo

Ein Projekt von

Lungomare, Foto Forum

Produktion

Foto Forum (Jeva Griskjane), Lungomare (Paola Boscaini)

Produktion und Koordination

Foto Forum (Katharina Kolakowski), Lungomare (Elisa Del Prete)

Grafik-Design

Chiara Cesaretti, Cecilia Tommasi

Künstler:in

Antonio Rovaldi

Im Rahmen von

FLUX – Aktionen und Raumerkundungen entlang der Flüsse

In Zusammenarbeit mit

Fotoforum, Museion, NICHE, Università Ca’ Foscari Venezia, Grenze-Arsenali Fotografici 

Mit der Unterstützung von

Strategia Fotografia 2023, Direzione Generale Creatività Contemporanea del Ministero della Cultura, Provincia Autonoma di Bolzano

Fotodokumentation

Paola Boscaini, Luca Guadagnini, Samira Mosca