Literaturtage Lana
Die visuelle Identität für die Literaturtage Lana
Die jährlich stattfindenden Literaturtage Lana (Konzept und Organisation: Literatur Lana) widmen sich jeweils einem dezidierten Schwerpunkt. Sie sind ein «literarisches Stelldichein am Rand des deutschsprachigen Raums» und geben Anlass zu regem Austausch. Für das Festival entwickeln wir seit 2016 visuelle Konzepte, die am jeweiligen Jahresthema anknüpfen. Dabei entstehen verschiedene Kommunikationskonzepte mit einer eigenen Handschrift, z.B. in Form von Schreibblöcken, Postkarten oder Postern.
2023: Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheurer als der Mensch.
Die Literaturtage Lana 2023 widmen sich erneut dem Thema des Krieges, der auch nach einem Jahr noch immer Zerstörung und Leid verursacht, ohne Aussicht auf ein baldiges Ende – in der Ukraine, vor den Toren Europas und anderswo. In Anlehnung an die griechische Tragödie, insbesondere an Sophokles und seinen berühmten, sprichwörtlich gewordenen Satz “Ungeheuer ist viel. Doch nichts ungeheurer als der Mensch”, untersuchen die Literaturtage Lana 2023 einmal mehr das Delirium und die Unsagbarkeit des Krieges und nutzen die Literatur als Werkzeug zum Verständnis menschlicher Gräueltaten.
Für die 38. Ausgabe der Literaturtage Lana wurde bei der grafischen Gestaltung die Verwendung von zwei Farben vorgesehen, die gegensätzliche Emotionen wecken: eine dunkle Farbe, die an die Dramatik des Krieges erinnert, in Kombination mit einer hellen, lebendigen Farbe, die von Hoffnung, Trost und Orientierung erzählen soll. Die schlichte, großformatige Typografie unterstreicht die Kraft des Zitats von Sophokles, das auch das Thema des Literaturfestivals ist. Außerdem wird das Festival 2023 mit Swetlana Alexijewitsch, Literaturnobelpreisträgerin 2015, eröffnet, für die eigens ein Plakat für die Veranstaltung mit der renommierten Schriftstellerin entworfen wurde.
2022: Krieg und Frieden
Als Russland im Februar 2022 die Ukraine angriff, kehrte der nach Jahrzehnten des Friedens unvorstellbar gewordene Krieg nach Europa zurück. Die Grundfrage dieser Literaturtage ist, wie man über den Krieg spricht. Eine unüberbrückbare Kluft trennt uns von der Erfahrung des Krieges, aber die Anerkennung dieser Kluft ist eine Bedingung, um sie zu überbrücken. Und so lautet der Name dieser Literaturtage Lana “Krieg und Frieden”, angelehnt an das berühmte literarische Werk des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi.
Die grafische Gestaltung des Themas der 37. Literaturtage Lana nutzt die Spannung zwischen zwei Farben, die die beiden zentralen Begriffe “Krieg” (in der Farbe Schwarz) und “Frieden” (in der Farbe Grün) darstellen. Der Farbverlauf erzeugt eine Spannung zwischen den beiden Farben, wobei die eine die andere langsam verdrängt, ebenso die Worte. Ein Kampf zwischen zwei völligen Gegensätzen. Der Frieden verschwindet im Krieg, und hoffentlich wird in der Ukraine bald der Frieden den Krieg verdrängen.
2021: Gedächnissprünge
Das Thema der 36. Literaturtage Lana dreht sich um die Idee der Gedächtnissprünge. Erinnerung entsteht nicht immer auf kontrollierte Weise, sondern zum Teil sprunghaft und assoziativ. Erinnerung ist lückenhaft und fischt aus einem unbestimmten Ganzen das Einzelne aus dem Vergessenen. Anders als die leblosen Datenspeicher der Digitalwelt, die keinen Verlust kennen und Gedächtnis verleugnen, ist Erinnerung unterbrochen und verstreut.
Ein einfaches grafisches Element stellt diese Sprungbewegung und Unbestimmtheit dar. Ein Punkt, unscharf, der sich von einer Seite zur anderen bewegt. Gedächtnissprünge sind nichts Lineares. So ist auch der Text nicht linear gesetzt, sondern zeichnet die Bewegung eines Sprungs nach.
Gestaltet von Lupo Burtscher. Alle Projekte, die in Zusammenarbeit im Rahmen der Literaturtage Lana entstanden sind, finden Sie im Lupo Burtscher Archiv.
Jahr
2023