FLUX-Zine

Eine Zeitung über Aktionen, Erkundungen und Verwebungen von Flüssen, Tieren, Pflanzen, Menschen und der gebauten Umwelt

Zwischen Rückblicken zu vergangenen FLUX-Aktionen und Ausblicken auf das was noch vor uns liegt, beleuchtet FLUX-Zine auf 32 Seiten die Flusslandschaften Bozens und anderswo, befragt Menschen aus der Wissenschaft sowie Bewohner*innen, schafft Raum für künstlerische und lyrische Beiträge und eröffnet unerwartete Einblicke in die Verwebungen von Mensch und Fluss.

Vier Narrationen ziehen sich durch das Magazin und umreißen verschiedene Formen der Beziehung zwischen Mensch und Fluss. So fügen sich reale Beiträge an fiktive, politische an poetische und erzeugen ein vielschichtiges Bild von Flüssen und ihrer Bedeutung für uns Menschen. Wie wirkt sich die weltweite Wasserknappheit auf die Flusslandschaften aus? Kann ein Fluss zum Rechtssubjekt werden? Wer hat Zugang zu Flüssen und ihren Ufern und wie wollen wir diese öffentlichen Räume in Zukunft gestalten?

Gedruckt wurde das Magazin auf dünnem Zeitungspapier, und auch das Design mit seinen schmalen Spalten und eng gesetzten Texten erinnert an das platzsparende Layout einer Tageszeitung. Gleichzeitig brechen die Bilder immer wieder aus dem zugrundeliegenden Raster aus und werden von Text umflossen. Zarte Linien trennen die einzelnen Beiträge voneinander und kleine grafische Elemente sammeln sich wie Kies an ihren Ufern, überlappen sich und führen die Leser*innen von einer Seite auf die nächste.

FLUX-Zine versteht sich nicht nur als Publikation der FLUX-Projekte, sondern vor allem als Flusszeitung, die für möglichst viele Menschen zugänglich und kostenlos an den Bozner Flussufern entdeckt, gelesen und mitgenommen werden kann. 

FLUX-Zine 1

Die erste Ausgabe von FLUX-Zine nimmt die Mensch­Fluss­Beziehungen in den Blick und erforscht transdisziplinär diese Verwe­ bungen und (Ge­)Schichten. FLUX-Zine liest die Flüsse über die Spuren, die Lebewesen hinterlassen und über das abgesetzte Wis­ sen und die Erfahrungen und Beziehungen, die durch und mit Flüssen geformt werden. Künstlerische Beiträge und Erkundungen verweben sich mit wissenschaftlichen und alltäglichen Blicken, stehen nebeneinander, überlappen sich und wagen so einen Ver­ such, die Flüsse in ihrer Komplexität, Kohä­ renz und Flüchtigkeit sowie Kontinuität und Lückenhaftigkeit zu erfassen. Sie lenken un­ sere Aufmerksamkeit auf das Fragile und auf jene Menschen, die in unserer Gesell­ schaft verdrängt werden, auf Praktiken der (Für)Sorge und auf das Unbekannte und Unerwartete, das dem fließenden Gewässer innewohnt. Dabei entstehen auch immer wieder neue Bezüge mit der (gebauten) Landschaft.

 

Beiträge von
Bottarin, Federica Castelli + Serena Olcuire, Francesco Comiti, Claudia Corrent, Vittorio Curzel, Elisa Del Prete, Futurefarmers, Waltraud Kofler Engl, Heinz Mader, Flora Mammana, Lorenzo, Mattotti, Lia Mazzari + Caroline Profanter, Annalisa Metta, Anna Michelotti, Astrida Neimanis, Hannes Obermair, Anne Marie Pircher, Amedeo Sartori, Sööt/Zeyringer, Herwig Turk, Susanne Waiz + Ludwig Thalheimer

FLUX-Zine 2

Die zweite Ausgabe von FLUX-Zine erzählt von Flüssen in der Nähe von Bozen, aber auch von entfernt gelegenen Gewässern, um eine Resonanz zwischen den einzelnen Feuchtgebieten zu erzeugen und den Blick auf Praktiken zu erweitern. Bringt entfernte Geografien in Verbindung, um uns als Teil eines größeren Organismus zu begreifen, in dem Flüsse nicht nur die Erde, sondern auch unser Leben mit Nahrung versorgen. Deshalb erzählt die Karte auf der Rückseite dieser Zeitung die Flüsse als ein lymphatisches System unseres Planeten und davon, wie sehr ihre Gesundheit von den unzähligen Verbindungen abhängt, damit die Flüsse den lebenswichtigen Austausch von Wasser, Organismen, Sedimenten, Nährstoffen und Energie innerhalb des Ökosystems ermöglichen. Und dabei entdecken wir, dass nur ein kleiner Teil des Wassers, das die Erde bedeckt, zu Flussläufen gehört. Es handelt sich um einen kostbaren Schatz, der definitiv schwindet und nicht unerschöpflich ist und in dem viele empfindliche Ökosysteme existieren, die vom Aussterben bedroht sind. „Nur wenn das Wasser nicht nur Wasser ist und die Flüsse eine mehr als menschliche Gesellschaft sind, macht es Sinn, uns als Flussvölker zu fühlen“, schreibt Federico Luisetti auf diesen Seiten.

 

Beiträge von
Fabio De Polo + Lorenz Frei + Peter Hecher + Veronika Reiner, Tobias Schmitt, Luca Weste, Paola Boscaini, Stefano Brighenti, Nicola Toffolini, Chiara Camoni + Elisa Del Prete + Thao Nguyen Phan, Davide Savorani, Emiliano Guaraldo + Andrea Melenje Argote, Kipras Dubauskas, Fabio Carnelli + Michele Lettieri, Siw Umsonst, Antonio Rovaldi, Jonathon Keats, Filippo Capobianco, Andrea Goltara, Johanna Dehio + Mascha Fehse + Johanna Padge, Elisa Cappellari + Matteo Jamunno, Eugenio Tibaldi, Bruno Maiolini, Rosario Talevi, Federico Luisetti, Andreia Garcia

Jahr

2023 – ongoing

Ein Projekt von

Lungomare

Im Rahmen von

FLUX – Aktionen und Raumerkundungen entlang der Flüsse

Redaktion

Angelika Burtscher, Elisa Del Prete, Flora Mammana, Paola Boscaini

Grafik-Design

Chiara Cesaretti, Paula Götz, Michela Manenti

Übersetzungen

Eva Dewes, Katrin Hoppe, Carla Leidlmair-Festi

Korrektorat

Alma Vallaza

In Zusammenarbeit mit

Zeiten der Stadt; SAAV Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung

Mit der Unterstützung von

Autonome Provinz Bozen, Kulturabteilung; Autonome Region Trentino – Südtirol; Gemeinde Bozen - Amt für Kultur; Österreichisches Kulturforum Mailand; Stiftung Sparkasse Bozen; ifa – Institut für Auslandsbeziehungen

Fotodokumentation

Elisa Cappellari, Paola Boscaini